Abiturienten gehen als Legenden

Vergangenen Samstag verabschiedete sich der Abiturjahrgang 2018 des Einstein-Gymnasiums in der Stadthalle / Abi-Motto „Glabiatoren“

101 Abiturienten des Einstein-Gymnasiums erhielten vergangenen Samstag ihr Abiturzeugnis in einer feierlichen Zeremonie in der Stadthalle. Den ersten Teil des Sommerabends prägten dabei traditionell die Reden und Preisverleihungen. Schulleiter Dominikus Spinner betonte, wie wichtig es sei, Haltung zu zeigen und wünschte sich von den Abiturienten, Menschen zu sein, die „gelassen sind und doch Manches an sich heranlassen“. Zum Abschied griff er zur Gitarre und sang mit allen Gästen den Beatles-Titel „Let It Be“. Oberbürgermeister Toni Vetrano riet den Absolventen, in ihrem künftigen Leben nicht alles daran zu messen, wie es sich im Lebenslauf macht und zitierte einen Titel von Udo Lindenberg: „Nimm dir das Leben und lass es nicht mehr los, denn alles, was du hast, ist dieses eine bloß.“ Er verlieh sowohl den Französischpreis der Stadt Montmorency an Emilia Schönen als auch den Preis der Stadt Kehl für soziales Engagement an Diana Akel. Aus den Händen von Hans-Ulrich Müller-Russell empfing Cécile Colinet den vom Historischen Verein Kehl gestifteten Geschichtspreis und Matthias Oertel würdigte als Vertreter des Fördervereins des „Einsteins“ Maria Güner für ihr besonderes Engagement an der Schule. Markus Zoschke griff in seinen Grußworten für den Elternbeirat das Abi-Motto auf: „Glabiatoren – die Legenden gehen“. Mit Blick darauf wollte Paul Werner, der die traditionelle Lehrerrede hielt, die Frage, ob der Jahrgang 2018 sich durch seine Bescheidenheit auszeichne, mit keinem eindeutigen Ja beantworten. Auch Pünktlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Leistungsbereitschaft mochte er nicht als prägende Charakteristika der Stufe festhalten, sondern die Vielfalt des bunten Jahrgangs. Als  Wertesystem der Postmoderne verbliebe überhaupt nur die Unterscheidung witzig oder nicht witzig. Persönlich gab er dem Jahrgang daher mit auf den Weg: „Ihr wart witzig.“ Den Beweis dafür lieferten Maria Güner und Maximilian Preiss im Anschluss in ihrer Abirede. Nicht mit Schwertern seien sie als Schüler in der Schularena angetreten, sondern mit Taschenrechnern und Büchern bewaffnet. Kraftvoll hoben die beiden hervor, was für Potenziale in ihrem Jahrgang stecken könnten. Mit Anekdoten erinnerten sie auch daran, was sie von ihren Lehrern abseits des Fachwissens gelernt hatten und dankten auch ihren Familien für den Rückhalt, „jeden Wutanfall, jede Fressattacke und alle Selbstzweifel“ in den Prüfungsphasen ausgehalten zu haben. Ihrem eigenen Jahrgang gaben sie mit einem Einstein-Zitat den Ratschlag, „das Leben so zu leben, als sei alles ein Wunder“. Es folgte die Vergabe der Schulpreise und schließlich die Übergabe der ersehnten Abi-Zeugnisse. Wer für die bunte Vielfalt, die Dynamik, den Humor und die Kreativität des Jahrgangs noch weitere Nachweise sehen wollte, kam beim zweiten Teil, dem Show-Programm der Abiturienten, auf seine Kosten. Nach Abi-Chor und -Orchester boten die Abiturienten mit der mitreißenden Theateraufführung über die sportlichen Tänze bis zum humorvollen Abifilm einen vergnüglichen Ausklang des Abends. Nachdem sie in der Handlung des Abi-Films die ersehnte bessere IT-Ausstattung für das „Einstein“ erkämpft hatten, wurde ihre Tat in der Zukunft bereits ehrfürchtig erzählt: „Und so wurden sie zu Legenden unserer Schule.“ – Nach ihrer Feier ist ihnen das natürlich zu gönnen.

[HBR]