Die Macht der Fantasie – die Unterstufentheater-AG begeistert mit „Ballon im Kopf“

„Ballon im Kopf“ beginnt ganz schlicht auf einer beinah leeren Bühne. Eine Reihe von Freunden (Maja Sansa, Leonie Geiler [beide 6b], Radia Kandamar, Yaelle Dasch-Thérond [beide 5d], Max Ziegler [5a], Eileen Duhamel, Lilia Sadki, Josefa Nassol [alle 6e]) spricht über die letzten Filme, Comics, Highscores bei Computerspielen. Da fällt ein Junge (Felix Jehmlich, 6e), der alleine ein Buch liest, natürlich auf und irritiert die Gruppe: „Das dauert doch ewig, bis man mal ein Buch durchhat!“ und weitere wenig schmeichelhafte Urteile werden über das Lesen von Büchern gefällt: „Meine Mutter sagt: Bücherlesen macht dick, weil man dabei so viel herumsitzt.“ Dann aber beginnt der Junge laut eine Geschichte zu lesen, von einem, der sich in der Dunkelheit weggeschlichen hat, durch einen Wald tastet, den Eingang einer Höhle findet… und schon ist ihm die Aufmerksamkeit gewiss, jetzt wollen die anderen wissen, wie es weitergeht. Der Kraft des Geschichtenerzählens und der Fantasie kann sich niemand entziehen. Im Stück wird dies wunderbar umgesetzt: Neben Erzähler und Zuhörern entsteht die erzählte Geschichte auf der anderen Bühnenseite. Es dauert nicht lange, da gehen beide Ebenen ineinander über und die Freunde können nur erstaunt feststellen, dass sie Teil der Geschichte sind: „So ist das immer, wenn man liest. Die Figuren sind dann so, wie man sie sich denkt.“ Über die Macht der Fantasie aufgeklärt, werden die Jugendlichen dabei von der etwas verschrobenen Familie Bramm (Emilie Buchert [6b], Nora Oukid [6d], Marie Heid [5d], Yann Saindrenan [6e]), die aus dem Fantasieland kommt. Geschichten zum Leben erwecken, kann nämlich jeder. Man muss nur einen der unzähligen Luftballons im Kopf aufblasen, „dann entsteht darin eine Geschichte“. Das ist der Startschuss, um die Spielfreude der jungen Darsteller vollends zu entfalten. Die Bühne wird zur Manege und die Zirkuskünstler bitten zur Vorstellung, bei der jedoch alle Kunststücke misslingen. Da sind die ‚Süßwarengirls‘ (Sara Madani & Lena Dressler, 5d), die sich bei den Auftritten selbst in den Vordergrund spielen, der „Kolossale Louis“ (Julia Hildenbrand, 5d), der ungewollt in Unterhosen dasteht, die reizende Serpia (Franceska Leblond, 6e) mit ihrer Giftschlange, die den Zuschauern auch das Wunder der tanzenden Pinguine (Solal Risch & Louis Schwicker, 5d) anpreist. Da sich die Nummer aber nicht als das erwartete anmutige Ballett entpuppt (sondern als Ententanz), fällt sie in Ohnmacht. Auch die Show des weltberühmten Zauberers Magikus (Helene Koulkovinis-Freychet, 6d) und seiner Assistentin Fräulein Molina (Fabiola Attiogbé, 6d) sorgt weniger für Ehrfurcht als für große Lacher beim Publikum. Das alles muss der herrlich mit den Missgeschicken ringende Zirkusdirektor (Céline Asset, 5d) überspielen. Und natürlich kennt die Welt der Fantasie auch noch andere Geschichten und Freiheiten, sodass eine lästige Unterrichtsstunde mit der Lehrerin Frau Martens (Anna Schweyer, 6d) und den Schülern (Olivier de la Porte des Vaux, 6e) bald eine komische Wendung nimmt.

Unter der Regie von Christine May brachten die Fünft- und Sechstklässler das Stück „Ballon im Kopf“ so eindrucksvoll und lebendig auf die Bühne, dass die Zuschauer im Musikatrium der Schule schnell dem Zauber der Bühnenwelt verfielen. So endete der Abend, indem Bühne und Zuschauerränge verschmolzen und die Darsteller viele bunte Luftballons auffordernd ins Publikum warfen: „Leere Seiten bedeuten, dass wir die Geschichte weitererzählen sollen.“

Um die tolle Aufführung auf die Beine zu stellen, bedurfte es hinter den Kulissen noch einer Reihe weiterer Helfer: Niklas Achauer (10c) und Daniel Klein (10d) kümmerten sich um die Technik. Für die Maske arbeiteten Janeiris Geronimo, Chiara Mnich, Diana Keller, Katharina Lang (alle J1) sowie Lotte Saam (10d) in vielen Stunden neben ihrem regulären Unterricht. Schließlich half Daniela Markic (J1) der Regisseurin Christine May als Assistentin.

[HBR]