Erfolge beim 65. Europäischen Wettbewerb 2018: „Einstein“-Schüler gewinnen Landespreis und Ortspreise

Der Europäische Wettbewerb ist einer der traditionsreichsten Schülerwettbewerbe Europas und ein Wegbegleiter der europäischen Integration von den Ursprüngen nach dem Zweiten Weltkrieg an: Der Schülerwettbewerb entstand 1953 in Frankreich als Projekt der Europäischen Jugendkampagne. Er richtete sich zunächst an ältere Schülerinnen und Schüler und war als Aufsatzwettbewerb konzipiert. Mittlerweile dürfen auch jüngere Schüler teilnehmen und die Palette an künstlerischen Formen, in denen Beiträge eingereicht werden können, ist groß: Bild, Collage oder Text, selbst komponierte Musik, Comic oder Bildgeschichte, Rede oder Poetry Slam, Skulptur oder Street Art, Video, Social-Media-Kunst, Plakatserie oder Theaterstück – die Vielfalt der künstlerischen Methoden sind kaum Grenzen gesetzt. Das diesjährige zentrale Wettbewerbsthema lautete dabei: „Denk mal – worauf baut Europa?“

Die Veranstalter forderten mit zehn Aufgabenstellungen für unterschiedliche Jahrgänge dazu auf, „Europas Fundament freizulegen: Worauf baut Europa? Für wen oder was möchtest du ein Denkmal bauen? Welches Gebäude, welches Handwerk, welche Vereinskultur begeistert dich? Gibt es eine Verbindung zwischen Hofmalern und Selfies? Was wird das Medienzeitalter der Nachwelt hinterlassen?“

Die Vielfalt der Aufgabenstellungen und -formate spiegelt sich auch in den Beiträgen der Teilnehmer des Einstein-Gymnasiums wider, die Ortspreise und eine Landespreis gewannen: Vier Schülerinnen der Klasse 6b setzten sich an eine Aufgabe für die Klassenstufen 5 bis 7: „Denk mal! Für wen oder was würdest du ein Denkmal setzen? Überzeuge malerisch, schriftlich etc. deine Mitmenschen davon, ein Denkmal für … errichten zu lassen.“ Leonie Geiler, Aenne Hackländer, Pauline Kelly und Mia Hauß bauten dazu in stundenlanger Fleißarbeit ein Denkmal für alle Tierschützer in Europa, die Tieren beim Wandern helfen.

Christian Pinneker aus der Klasse 10b reichte einen Videobeitrag ein zum Thema „Aussterbende Berufe“, in dem er an den alten Handwerksberuf des Küfers erinnerte: Dieser stellte Fässer aus Holz her. Dazu suchte Christian die Nachkommen eines alten Küfers und Zeitzeugen in Leutesheim auf und dokumentierte auch den Vorgang der Fassherstellung und die Werkzeuge im Handwerksmuseum in Kork.

Die Schülerinnen und Schüler der 10b und 10c widmeten sich dem Thema „ Vielfalt macht stark“, das eigentlich der 11. bis 13. Klasse vorbehalten war. Da aber viele Schülerinnen und Schüler der beiden 10. Klassen einen multikulturellen Hintergrund haben, war dieses Thema besonders reizvoll für sie. Viele von ihnen leben nicht nur im deutsch-französischen Grenzgebiet, sondern besitzen auch verwandtschaftliche Wurzeln bis nach Afrika, Asien und in die Karibik. Der Reiz bestand darin, diesem besonderen Lebensgefühl eine aussagekräftige Gestalt zu geben, einerseits in der Ortenau aufzuwachsen und andererseits mit weit entfernten Kulturen verbunden zu sein. In großflächigen, plakativen Gemälden wurde die traditionelle Hanauertracht mit ihrer charakteristischen schwarzen Schleife und die weltberühmte Schwarzwälder Tracht mit dem Bollenhut mit landestypischen Symbolen aus den jeweiligen Herkunftsländern der Schülerinnen und Schüler neu interpretiert.

Ortspreise erhielten dabei Rachel Aktas, Elvira Krasniqi und Lea Vukojevic (alle 10c), Jennifer Damm und Denis Schaposchnikov (beide 10b). Einen hervorragenden Landespreis mit Weiterleitung zum Bundeswettbewerb erreichten die Schülerinnen Celine Bauer, Noemie Thoma und Joana Uremovic (alle 10b).

Alle Preisträger wurden zur zentralen Preisverleihung der Landkreise Emmendingen und Ortenaukreis in den Europa-Park nach Rust eingeladen. In einer kurzweiligen Veranstaltung mit Bigband- und Showeinlagen, kleinen Redebeiträgen der Wettbewerbsbeauftragten und der beiden Landräte wurden hier die Landes- und Bundespreise verliehen, auch für die ausgezeichneten „Einsteiner“. Danach genossen die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Begleiter ihren Erfolg im Park. Auch in der Hauptsparkasse in Kehl findet diese Woche am Mittwoch um 16.00 Uhr eine Preisverleihung statt, bei der alle Ortspreisträger ihre Urkunden feierlich überreicht bekommen.

 [GRS / HBR]