Deutsche & französische Schüler erneuern den Élysée-Vertrag

Bereits zum dritten Mal im laufenden Schuljahr haben sich Schülerinnen und Schüler des Einstein-Gymnasiums und des ‚Lycée Marc Bloch‘ getroffen, um sich gemeinsam mit der deutsch-französischen Geschichte auseinanderzusetzen. Die Begegnungen sind Teil des binationalen Geschichtsprojekt, das die Schülergruppen schließlich am 14. Juli zu den großen Zeremonien am Nationalfeiertag nach Paris führt. Dort wird in einer zentralen Veranstaltung an den Waffenstillstand zwischen beiden Nationen und das Ende des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren gedacht.Nach den ersten Treffen am „Monuments aux Morts“ auf dem Place de la République in Straßburg und dem Besuch der französischen Schüler am Einstein-Gymnasium hat sich vergangene Woche nun die 15-köpfige Projektgruppe aus Kehl mit der Tram zum Lycée Marc Bloch in Bischheim begeben. Wie auch bei den vergangenen Treffen war die Stimmung herzlich und deutsche und französische Projektteilnehmer arbeiteten gemeinsam und in beiden Sprachen.   

Neben den begleitenden Lehrern war auch wieder Mireille Hincker als führende Vertreterin der „Association nationale des grands invalides de guerre“ gekommen.  Ihre Organisation finanziert das Gesamtprojekt, weshalb Frau Hincker bereits einen Überblick über das Programm und den Ablauf in Paris im Juli geben konnte. Es folgten Vorträge zu zwei zentralen Nationaldenkmälern, dem Arc de Triomphe in Paris und der etwas jüngeren Siegessäule in Berlin. Das Grabmal des unbekannten Soldaten mit der Ewigen Flamme am Triumphbogen ist ein zentraler Schauplatz der Feierlichkeiten am 14. Juli. Dort werden die Schüler der Projektgruppe Veteranen begleiten und Kränze zum Gedenken niederlegen.

Nach dieser Phase waren die Schülerinnen und Schüler am Zug: In Gruppen nahmen sie sich des Élysée-Vertrages an. Dieser für die deutsch-französische Aussöhnung zentrale Vertrag vom Januar 1963 liegt nun bereits 55 Jahre zurück. Mitglieder des Bundestages und der französischen Nationalversammlung haben im Januar daher eine Absichtserklärung verabschiedet, den Vertrag innerhalb eines Jahres zu überarbeiten. Genau diesen Ansatz verfolgten auch die deutschen und französischen Schüler und machten sich Gedanken darüber, wie die einzelnen Bestandteile des Vertrags erneuert werden können. Gemeinsam stellten sie im Anschluss ihre Ergebnisse im Plenum vor und zeigten dabei erfrischend kreative Vorschläge in unterschiedlichen Politikfeldern und Lebensbereichen, die zu einer vertieften Freundschaft zwischen den beiden Ländern führen könnten.

[HBR]