Virtuos aufgespielt – „Einsteiner“ überzeugen beim Kammermusikkonzert

Schülerinnen und Schüler des Einstein-Gymnasiums boten beim diesjährigen Kammermusikkonzert wieder ein buntes und kurzweiliges Programm klassischer Werke. Im Gegensatz zu den großen Konzerten an Weihnachten und im Sommer war der Rahmen in der Schule etwas intimer, die Lautstärke etwas gedämpfter, die Stücke aber dafür nicht weniger virtuos. Und auch der wolkenverhangene Himmel und die Regenschauer passten gut zum Rückzug unter die Kuppel des Musikatriums. Dort eröffnete das Blechbläserensemble unter der Leitung von Musiklehrerin Brigitte Klein mit Jonah Siebert, Noémie Leblond und Louisa Heitz ergänzt durch Valentin Bös an den Pauken das Konzert mit einer festlichen Intrada von Georg Philipp Telemann. Wo Abiturienten wie im Ensemble nach langjähriger Mitwirkung ausscheiden, darf natürlich der musikalische Nachwuchs nicht ausbleiben: So präsentierten die jüngsten Schülerinnen am „Einstein“ das Ergebnis ihrer Arbeit im Bläserkurs der 5. Klassen. Schon nach wenigen Wochen des Übens in Zusammenarbeit mit dem Hanauer Musikverein konnten sie mit Freude und Stolz zeigen, was sie auf Querflöte, Klarinette und Trompete gelernt hatten. Nach ihren „Klängen der Nacht“ folgten drei Beiträge von Streichinstrumenten, einstudiert und begleitet von Musikschulleiterin Ellen Oertel. Apolline Rieger spielte schwungvoll das rondoartig angelegte Allegro appassionato für Violoncello von Camille Saint-Saëns, gefolgt von dem berühmten langsamen Satz des Bach‘schen Doppelkonzertes für zwei Violinen mit Magdalena Oertel und Muriel Gourio.

Sauber intonierte Adrienne Heise „Le moulinet“ aus einer Suite des barocken Komponisten Marin Marais. Die folgenden Stücke boten Schüler der Oberstufe dar. Mit dem Auftakt von Fabian Scheiber fühlte man sich weit weg von Kälte und Wolkenbrüchen in eine warme Sommernacht versetzt, wo man den Gitarrenklängen lauschte: Mit „Estrellita“ von Manuel Ponce und „Estudio“ von Francisco Tárrega konnte der Zehntklässler einfühlsam einmal mehr zeigen, dass in Mexiko und Spanien die Gitarre eine ganz besondere Rolle in der Musik spielt. Klara Oertel schlüpfte für „Non so più cosa son, cosa faccio" in die Rolle des jungen Cherubino, der in der Mozarts „Hochzeit des Figaro“ verwirrt das Erwachen seiner ersten Liebe besingt. Den Höhepunkt des Abends bildete unzweifelhaft der erste Satz des Trios in d-moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy mit Lea Balzar (Violine), Daniel Klein (Cello) und Jasmin Zhang (Klavier). Im stürmischen „Molto allegro agitato“ spielten sich die jungen Musiker ausdrucksstark die herrliche Kantilene des Hauptthemas zu, von virtuosen Arpeggien des Klaviers begleitet, die die Pianistin mit Bravour meisterte. Dafür erntete das Trio einen langanhaltenden Applaus. Nach dem Dank an alle Mitwirkenden verabschiedete sich das Blechbläser-Ensemble unterstützt durch kubanische Rhythmen auf der Cajón mit einer tänzerischen Rumba von Friedrich Veil. Das Publikum durfte den Abend bei einem Umtrunk, gestiftet vom Förderverein des Gymnasiums, ausklingen lassen.

[KLN / HBR]