Vom „King of Pop“ bis zu „Star Wars“ – hochklassige Unterhaltung beim Sommerkonzert des „Einsteins“

Es ist ein Höhepunkt im Schuljahreskalender und in den letzten Jahren auch immer auf der Temperaturskala: Beim Sommerkonzert des „Einsteins“ herrschten wieder hochsommerliche Temperaturen, was aber weder die Resonanz in der gefüllten Aula des Schulzentrums noch die eindrucksvolle Leistung der Mitwirkenden beeinträchtige. Als Konzert der verschiedenen Ensembles erwartete das Publikum ein ambitionierte Unterhaltungsprogramm, dessen Gestaltung wie stets in den vergangenen Jahrzehnten in den Händen von Andreas Dilles lag. 

Mit dem populären Marsch „Pomp and Circumstance“ von Edward Elgar, der traditionell auch fester Bestandteil des Abschlusskonzerts „Last Night of the Proms“ in London ist, eröffnete zunächst die Orchester-AG den Abend. Geleitet von Ellen Oertel überzeugten die Nachwuchsmusiker der 5. bis 7. Klassen rasch das Publikum von ihrem Können. Auch mit den folgenden zeitgenössischen Stücken wie Richard Meyers „Night Shift“ bot das junge Ensemble präzises Zusammenspiel und ein variantenreiches Tempo.  Nachdem sich der Mittel- und Oberstufenchor mit dem „Beach Boys“-Song „I Get Around“ und „Do You Know“ (Michael Masser) eingestimmt hatte, teilten sich die Sänger. Chorleiter Andreas Dilles konnte es in diesem Jahr bei der Größe wagen, jeweils ein Stück für einen reinen 3-stimmigen Frauenchor („I Shot the Sheriff“) als auch im Anschluss für einen 3-stimmigen Männerchor auf die Bühne zu bringen (in Zeiten von G8 kein einfaches Unterfangen). So meisterte der 16-köpfige Männerchor die Herausforderung mit dem Evergreen „Aura Lee“, den Elvis Presley zum Erfolgshit „Love Me Tender“ einst umdichtete. Zwei Ausrufezeichen setzte der Chor auch wieder vereint im Anschluss mit weiteren Arrangements von Andreas Dilles: Sowohl die gefühlvolle Ballade „Like an Eagle“ (Carl Strommen) als auch das durch die „Comedian Harmonists“ berühmt gewordene Lied „Mein kleiner grüner Kaktus“ sorgten für tosenden Applaus in der Aula. Es folgte eine Reise in ungeahnte Höhen: Unter der Leitung von Brigitte Klein nahm der Unterstufenchor, begleitet am Klavier von Musiklehrer Stephan Ullrich, das Publikum mit ins All und lud mit ruhigen, aber auch poppigen Songs rund um Abenteuerlust, Sternschnuppen und Wünsche zur Aufführung des Musicals „Ufo“ am 9. Juli am „Einstein“ ein.

Der baldige 10-jährige Todestag von Michael Jackson bildete danach den Anlass für ein Medley einiger seiner größten Hits. Stimmgewaltig präsentierte der große Chor die ganze Bandbreite des „King of Pop“ aus Balladen und rhythmisch akzentuierten Songs, die wie der „Earth Song“ eine bestechende Aktualität besitzen.

Einen Hit im Bereich der klassischen Musik präsentierte darauf das große Orchester der Schule. Nach der Orchesterfassung des Liedes des Toréador aus „Carmen“ folgte das Vilja-Lied aus der Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár. Dabei begeisterte Abiturientin Diana Keller mit ihrer ausdrucksstarken Darbietung in hoher Sopranlage. Dass die Stimmung beim folgenden Stück auf ihrem Höhepunkt sein würde, konnte jeder Kenner von Filmmusik ahnen: Aus dem Soundtrack von „Star Wars“ von John Williams hatte Andreas Dilles bekannte Titel ausgewählt und daraus ein Feuerwerk für das Orchester zusammengestellt, bei dem die Blechbläser, allen voran das 1. Horn (Noémie Leblond), aber auch Holzbläser und natürlich das Schlagzeug voll zum Einsatz kamen. Hier wie in den Reihen der Streicher unterstützten wieder Ehemalige und Eltern das Schulorchester. Dank des genau auf die Möglichkeiten der jungen Musiker abgestimmten Arrangements wurde die Aufführung des Werks, das selbst professionellen Orchestern Respekt einflößt, zu einem vollen Erfolg.

Den Abschluss des Abends bildete schließlich ein Medley aus dem Musical „Miss Saigon“, bei dem das Orchester und der große Chor ihr Können vereinten. Das Publikum entließ die jungen Musiker und die Ensemble-Leiter nach dem begeisternden Konzert und lange anhaltendem Applaus nicht ohne eine Zugabe aus „Star Wars“.

 

[HBR / KLN]