Beim Namen nennen - Leitbild-AG nimmt an Gedenkveranstaltung für Flüchtlinge teil

Mehr als 48.000 Menschen sind seit 1993 beim Versuch, nach Europa zu flüchten, gestorben. Manche Leben endeten in Europa selbst, bei Unfällen, bei tödlich verlaufenden Schlepperfahrten, durch Suizid aus Verzweiflung über die aussichtslose Lage in Asylunterkünften. Die meisten Opfer ertranken bei ihrer gescheiterten Überfahrt im Mittelmeer, manche Flüchtlinge starben bei der Überquerung von Grenzflüssen oder wurden an Grenzübergängen erschossen. An ihre zahllosen Schicksale erinnerte am Weltflüchtlingstag am Montag eine Gedenkveranstaltung in mehreren Städten in Deutschland und der Schweiz, darunter Berlin, Dortmund, Frankfurt Lausanne, Luzern Zürich und auch Kehl. Bei der Aktion „Beim Namen nennen“ wurden die Namen und Umstände der Menschen vorgelesen, für die die „Festung Europa“ unerreichbar blieb. Erinnert wurde nicht nur an den Tod zahlloser Flüchtlinge infolge der europäischen Asylpolitik, sondern auch an das Leid der Menschen, die zu Hunderttausenden auch aktuell auf der Flucht sind und oft in menschenunwürdigen Lagern und Verhältnissen an den europäischen Außengrenzen überleben müssen.

Vor der Friedenskirche in Kehl auf dem Marktplatz trugen bei der Aktion „Beim Namen nennen“ unterschiedliche Sprecher*innen die Namen und Schicksale der verstorbenen Flüchtlinge vom Nachmittag bis zum Abend vor. Ergänzt wurde die bewegende Lesung durch vielfältige musikalische und Wortbeiträge. Da die Zeit nicht ausreichte, um alle Opfer beim Namen zu nennen, hat sich die Leitbild-AG dazu entschlossen, die verbliebenen Namen kommende Woche in jeder Mittagspause um 13.30 Uhr im Schulgarten vorzulesen. Alle Schüler*innen und Lehrer*innen sind dazu eingeladen, an den 10- bis 15-minütigen Lesungen teilzunehmen.

[HBR]