Ein Zwergmammut verschenkt man nicht: Autor Knut Krüger zu Gast am „Einstein“

Ein Autor, das ist mehr als nur ein Name auf einem Buchdeckel – diese Erfahrung machten rund 50 Schüler*innen der Unterstufe am Einstein-Gymnasium in einer besonderen Deutschstunde. Zu Gast in der Schulbibliothek war Knut Krüger, der in Kehl auf dem Weg zum Kinderliteraturfestival in Fürth Station machte. Der Autor der erfolgreichen „Nur mal schnell“-Serie rund um das Zwergmammut Norbert und seinen jungen Entdecker Henry las aus dem neusten Band der Reihe und beantwortete den Schülerinnen und Schülern bereitwillig ihre zahlreichen Fragen rund um sein Dasein als Autor. Dabei kam Knut Krüger zum Schriftstellerberuf über seine Arbeit als Lektor und Übersetzer englischer sowie skandinavischer Literatur. Auf Dauer, so Krüger, habe er Lust bekommen, nicht nur die Texte anderer zu bearbeiten, sondern seine eigenen Ideen umzusetzen. Zu seinen Werken gehören neben Kinder- und Jugendbüchern auch Sachbücher und eben Übersetzungen wie zur aktuellen „Weltgeschichte(n)“-Reihe von Dominic Sandbrook.

„Nur mal schnell das Mammut retten“, der erste Band von Knut Krügers Reihe, geht indirekt auf den Hund seiner Kindheit zurück, einen Bobtail: „Ich denke im Nachhinein, dass ich mit meinem Buch unserem Familienhund ein Denkmal setzen wollte.“ Dadurch wurde der geliebte Vierbeiner in der Geschichte zum zotteligen Mammut Norbert, allerdings zu einem besonderen: einem kretischen Zwergmammut, das im neusten Band der Reihe in seine ursprüngliche Heimat auf Kreta zurückkehrt.

Knut Krüger band sein Publikum beim Vorlesen stets mit Fragen ein, ließ die Schüler*innen Vermutungen anstellen, etwa wie die Einheimischen bereits im Voraus von der Ankunft ihres berühmten Gastes erfahren hatten und ob Henry mit Norbert die Einladung des letzten griechischen Königs, Konstantin II., annehmen würde.

In einer anschließenden Fragerunde konnten die „Einsteiner“ Knut Krüger dann nach Belieben mit Fragen zu seinem eigenen Beruf löchern: Wie lange dauert es, bis so ein Buch entsteht? Schreibt der Autor lieber am Computer oder mit der Hand? Welche Freiheiten hat ein Autor beim Schreiben? Wie viel Exemplare seiner Reihe wurden bereits verkauft? Werden seine eigenen Bücher auch in andere Sprachen übersetzt? Und natürlich wie viel verdient ein Autor an einem Buch?

Knut Krüger antwortete ohne Umschweife und für sein Publikum verständlich, wie sein Schreibprozess aussieht, dass er selbst lieber am Computer schreibt und natürlich auch Stunden und Tage erlebt, wo er nur wenige Sätze zu Papier bringen kann. Auch die Rolle des Verlags und die Bedeutung einer guten Illustratorin für den Verkauf eines Buchs konnte er den jungen Leser*innen bewusst machen. Überhaupt wurde deutlich, wer alles noch mitwirkt (und verdient), damit ein Buch am Ende in der Buchhandlung stehen kann, so natürlich Lektor und Verlag, Illustrator, Druckerei, Buchhandel oder Buchvertreter. Entsprechend schrumpft der Gewinn eines Autors auf einen eher bescheidenen Teil des Kaufpreises zusammen.

Am Ende der Lesung gewannen schließlich zwei „Einstein“-Schüler Knut Krügers neues Buch „Ein Zwergmammut verschenkt man nicht“ und zahllose junge Autogrammjäger*innen im Publikum ließen den Autor nicht ohne eine Erinnerung an seine Lesung ziehen.

[HBR]