„Kultur ist jetzt!“ - Kulturabend der Schüler*innen begeistert die Schulgemeinschaft

Anspannung herrschte am frühen Freitagabend in der Aula des Schulzentrums an der Vogesenallee. Die Organisatoren der SMV und die jungen Künstler*innen waren sich schließlich nicht sicher gewesen, ob es gelingen würde, den Kulturabend des „Einsteins“ nach zweijähriger Unterbrechung durch die Corona-Pandemie wiederzubeleben. Würde der Abend überhaupt ein Publikum anziehen? Sollte alles Proben und Planen umsonst gewesen sein?

Eine erste Antwort gaben bereits die mit dem Einlass zahlreich in die Aula strömenden Zuschauer*innen, für die noch eilends zusätzlich aufgestuhlt werden musste. Viele Schüler*innen des Einstein-Gymnasiums, aber auch Freunde und Ehemalige, Eltern und Geschwister und manche Lehrer*innen erlebten einen ausgelassenen Kulturabend mit vielfältigen Beiträgen. Ob Gesang oder Instrument, Musik oder Lyrik, auf Inlineskates, tanzend oder die Bühne rockend – der Kulturabend brachte zahlreiche Talente zum Vorschein, die im normalen Unterrichtsalltag meist keinen Raum erhalten.

Einer der jüngsten Künstler auf der Bühne, Siméon Andlauer (Klasse 6d), eröffnete das Programm auf der Querflöte souverän und passend zur zurückliegenden Zeit mit dem Scorpions-Evergreen „Wind of Change“.

„Leo“ (Ludovico Einaudi) und „Ashitaka and San“ (Joe Hisaishi) erfreuten auch mit Siebtklässlerin Sara Fejzullahu und Jahrgangsschülerin Elisa Heise auf dem Klavier das Publikum. Neben den reinen Instrumentalvorträgen sorgten Gesangsolos für eine ausgezeichnete Stimmung in der Aula, so lieferte Zehntklässlerin Josie Bechinger mit „The Winner Takes It All“, begleitet von Jasmin Zhang am Klavier, einen ABBA-Klassiker und Sechstklässlerin Emily Goncalves da Costa mit „Go“ von Cat Burns einen aktuellen Hit. Die ehemalige „Einsteinerin“ Alicia Reichert begeisterte die Zuschauer mit einem Jazz-Arrangement des Titels „Seven Nation Army“.

Nicht weniger ausdrucksstark als der Gesang waren die Beiträge von Ourania Tsilpoglu (Jahrgangsstufe 1) und Luca Meseberg (Klasse 9), die zu den K-Pop-Titeln „Gfriend“ bzw. „Moon“ mit perfektem Körpergefühl tanzten. Im vollendetem Rhythmus zu „Stayn‘ Alive“ zog Pau Graf Riera sogar auf Inlineskates auf der Bühne seine Bahnen. Das Volumen drehte nach der Pause dann Abiturient Justin Schabert mit seinen Band-Kollegen (Andrei Gubani, Marc Stölzel, Max Engelmann) mächtig auf: Sie rockten die Aula mit „Protect The Land“ und „Coming Home“ und heizten die Stimmung mit manchem E-Gitarren-Solo weiter an.

Zum Kulturabend am „Einstein“ gehörten aber auch die leiseren und doch ebenso wirkungsvollen Worte: Mitglieder der schulinternen Schreib-AG (Mara Kulic, Sofija Kulic, Lara Kulic, Muriell Eberhardt, Tiana Taffertshofer, Lucie Oestereich) trugen abwechselnd ihre kreativen Beiträge vor, mal heiter, mal berührend-nachdenklich stimmend, vom Tod(destag), von Verwandlung, vom Leben und „Rhythmus der Seele“ handelnd. Lucie Oestereich stellte im zweiten Teil des Abends auch mit ihrem „Poetry Slam“ eindrucksvoll unter Beweis, weshalb sie wiederholt beim ‚Landeswettbewerb Deutsche Sprache und Literatur‘ ausgezeichnet wurde.

Zwei musikalische Highlights des Abends dürfen darüber hinaus nicht vergessen werden: Sowohl Eiringa Bertulyte (Klasse 7) als auch Océane Gotte (Klasse 9d) sangen und begleiteten sich selbst dabei am Flügel: Den Applaus, den die beiden Talente für „When I was your man“ bzw. „Hometown Glory“ ernteten, war zu Recht stürmisch.

Moderiert wurde der Kulturabend auf witzig-unterhaltsame Weise von Melissa Albiez und Marlene Schütterle, die das Zepter über die Regie von Beginn an – nach der Begrüßung von Schulleiter Dominikus Spinner – übernommen hatten.

Dass die jungen Künstler*innen für sich und das Publikum schließlich „Imagine“ als gemeinsamen Schlusstitel ausgewählt hatten, war nur folgerichtig. Die Schüler*innen hatten eigenständig und mit viel persönlichem Einsatz den Kulturabend vorbereitet – es wurde ein fantastischer Abend. Oder um es mit einem der Beiträge zu sagen:

„Aber auch Wunschträume sind echt.“

[HBR]

Hier können die Texte von Lara Kulic und von Lucie Oestereich angesehen werden.