Streifzug durch die Welt der digitalen Technologien – „expedition d“ macht Station am „Einstein“

Dieses Fahrzeug ist schwer zu übersehen – 16,50m lang, 7,50m breit und 6,20m hoch ist der imposante Truck, der vergangene Woche drei Tage lang im Schulhof des Einstein-Gymnasiums geparkt hatte. In seinem Inneren erwartete die Schüler*innen der 9. bis 12. Klasse die „expedition d“: 15 Zukunftstechnologien konnten in einer zweistöckigen Hightech-Erlebniswelt erkundet werden. Zahllose Exponate und eine riesige Multimedia-Wand bildeten dabei die Grundlage für die verschiedenen Stationen der mobilen interaktiven Ausstellung. Bei der Bildungsinitiative „expedition d“ dreht sich alles um die Digitalisierung: Wie verändert sie die Arbeitswelt? Welche neuen Berufsfelder entstehen? Und welche Kompetenzen werden künftig für diese digitalen Technologien benötigt?

Eine Einführung durch die zwei Coaches, Erziehungswissenschaftlerin Aurelia Stein und Biologe Benjamin Wiest, entwickelte zunächst Vorstellungen davon, wo bereits im Alltag Digitalität erfahrbar ist. Natürlich fielen hier sofort Antworten rund ums eigene Smartphone oder iPad, aber auch die zunehmende Rolle künstlicher Intelligenz wie auch des „Internets der Dinge“ am Beispiel des Smart Homes wurden schnell thematisiert. Dass die Digitalisierung beinah alle Lebensbereiche bewusst oder unbewusst erfasst und damit auch Gefahren verbunden sind, wurde am Beispiel von Fake News oder dem Missbrauch persönlicher Daten im Internet deutlich. Dies macht wiederum digitale Fähigkeiten in der neuen Lebens- und Arbeitswelt notwendig.

Die Schüler*innen konnten sich nun ein eigenes Bild von der Vielfalt digitaler Technologien und Anwendungen machen. An den Exponaten probierten sich einzelne Kleingruppen z.B. am CoBot aus, einem Roboter, der mit Menschen zusammenarbeitet und sie bei der Arbeit unterstützt. Andere Schüler*innen klebten Elektroden bzw. zogen sich ein Hand-Exoskelett an: Bei der Station „Bio Signals“ konnten so durch das Anspannen von Muskeln bzw. Augenbewegungen ein Ping-Pong-Spiel oder das Hand-Exoskelett gesteuert werden. Das 3D-Druck-Verfahren zog die Teilnehmer*innen ebenso an wie die VR-Brille: In der Virtual-Reality-Umgebung lenkte man die Planeten des Sonnensystems in ihre passenden Bahnen. An der Multimedia-Wand warteten außerdem weitere Module, die per Touchscreen bearbeitet werden konnte. Neben Basis- und Experteninformationen galt es stets, eine spielerische Aufgabe als auch ein Quiz zu lösen. So musste bei der Station „Database“ durch die passenden Abfragen in einer SQL-Datenbank ein Juwelendieb an Bord eines Flugzeugs herausgefiltert werden. Anschaulich wurde dabei, wie ein System zur Verwaltung großer Datenmengen funktionieren kann. Erste Schritte beim Programmieren konnte dagegen machen, wer beim „Coding“ verschiedene Codpuzzle-Teile so geschickt zusammensetzte, dass er einzelne Sensoren und Lichter im Truck steuern konnte.

Nach dem Streifzug durch die Welt der digitalen Technologien stiegen die Schüler*innen im Anschluss ein Stockwerk höher. Hier diskutierten sie im „Raum der Ideen“ an ausgewählten Beispielen, wie die Technologien angewendet werden könnten: So machten sich Kleingruppen z.B. intensiv Gedanken zum „digitalen Fitnessstudio“. Natürlich präsentierten sie ihre Ergebnisse auch in der standesgemäßen Form des „DigiPosters“, das sie an Tablets kreierten. Die Resonanz auf das vielfältige Angebot im Hightech-Truck war durchweg sehr positiv bei den Schüler*innen, auch wenn sich nicht jeder mit dem Gedanken anfreunden konnte, später durchgehend vor einem Bildschirm zu arbeiten. Dass das Interesse an digitalen Technologien wächst, würden sich die Macher von „expedition d“ jedenfalls wünschen. Und die enorme Anzahl von Anfragen für den Ausstellungstruck sprechen für den gewählten experimentellen, spielerischen Zugang. Getragen wird das für Schulen kostenlose Angebot von der Baden-Württemberg-Stiftung, dem Arbeitgeberverband Südwestmetall und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit. Organisator am „Einstein“ für das Hightech-Projekt war Lehrer Ralf Bock.

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