Weiterleben durch Geschichten –
„#ErzähltGeschichten“ fand nach der Corona-Pause endlich wieder in neuem Format statt

Geschichten leben weiter, solange es Menschen gibt, die sie erzählen können. Und so konnte auch die Corona-Pandemie das „Einstein“-Projekt „#ErzähltGeschichten“ erschweren, aber nicht beenden.

Am vergangen Mittwoch erweckten viele junge Erzähler*innen beim Leseabend mit ihren selbst geschriebenen Texten schlummernde Gedanken, kreative Einfälle und spannende Geschichten wieder zum Leben. Beim Leseabend im ETM trugen Schüler*innen aus allen Klassenstufen ihre Einsendungen vor – aus dem Schreibwettbewerb „#ErzähltGeschichten“ ist mittlerweile eine offene Aktion geworden, bei der die Autor*innen nicht mehr konkurrieren: Alle Texte kommen zu Wort.

Initiiert von Luisa Luems Wortspiel-AG waren Schüler*innen aller Klassenstufen seit Schulbeginn aufgefordert worden, ihre Geschichten zu erzählen. Den früher als in vergangenen Jahren angepeilten Leseabend konnte man dabei ganz im Sinne eines Zitats des Literaturwissenschaftlers Federico Italiano verstehen. Dieser hat über die Funktion von Literatur in Zeiten von Krisen gesagt: „Wir werden weiterleben, solange wir kommunizieren und uns Geschichten erzählen.“

Und dieses Lebenszeichen ging auch vom Leseabend im ETM aus: Von der 5. Klasse bis zur Oberstufe lasen Schüler*innen ihre selbst geschriebenen Texte und ließen die Zuhörer*innen in Geschichten und fantasievollen Bildern abtauchen. Mal spannend und märchenhaft, mal gruselig und für Halloween intoniert, mal Prosa, mal Lyrik, zwischen Außen- und Innenwelt wechselnd – alles hatte seinen Platz. Gelesen wurden die Texte von ihren Verfasser*innen, aber auch von Mitschüler*innen – und auch die Stimmen ehemaliger Schülerinnen erklangen im Raum, denn Lucie Oestereich und Irène Duhamel hatten ihre Texte, die eine Klammer um den Abend bildeten, extra eingesprochen.

Die Vielfalt und Poesie der Geschichten zeigte sich bereits in den Titeln: „Hoch über den Dächern“, „Der Dämon und der Pfirsichjunge“, „Der Schlüssel für die Zeit“, „Himmelsschaukel“ oder „Als Zeus die Einsamkeit erschuf“ sind nur wenige der Texte, die in einer eigenen Broschüre für den Abend gedruckt wurden (und noch erhältlich sind). Das Publikum, darunter Schulleiter Dominikus Spinner, Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern, war sich daher in seinem Wunsch an die Erzähler*innen einig: Hört nicht auf, Geschichten zu erzählen!

[HBR]