Das Projekt "Landtag"

Das Projekt „Landtag“ startete am Freitag morgen um 7:20 Uhr am Kehler Bahnhof. Schon auf der Hinfahrt wurde allerdings recht schnell deutlich, dass die Landeshauptstadt Stuttgart schlecht an Kehl angebunden ist. Die Hinfahrt bestand demnach vor allem aus langen Umsteigezeiten und vielen Zwischenstopps.

In Stuttgart angekommen, besichtigten wir im „Haus der Geschichte“ eine Ausstellung zur Migrationsgeschichte in Baden-Württemberg. Angefangen in der Vormoderne, stellte die Ausstellung dar, was mögliche Ursachen für Migration in oder aus dem heutigen Baden-Württemberg waren. Zudem wurde über die gescheiterte Märzrevolution 1848/49 berichtet, die eine Auswanderungswelle aus Europa zur Folge hatte. Ebenfalls zentrale Zeitabschnitte waren die des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Zum Schluss der Ausstellung wurden aktuelle persönliche Schicksale von Menschen abgebildet, welche vor allem durch ihre Gegenwärtigkeit berührten.

Nach einer kurzen Mittagspause stand der Hauptprogrammpunkt an: Der Besuch des Landtags. Dieser startete mit einer Führung, welche normalerweise, so berichtete man uns, im Plenarsaal endet. Dieser war allerdings durch die Enquete-Kommission „Krisenfeste Gesellschaft“ belegt, weshalb wir den Plenarsaal nur von außen ansehen konnten.

Nach der Führung folgte eine theoretische Einführung in die wichtigste Aufgabe des Landtags: den Gesetzgebungsprozess. Am Beispiel des erfolgreich von der Landesregierung eingebrachten Gesetzesentwurfes zur Absenkung des Wahlalters für die Landtagswahl auf 16 Jahre, wurde uns erklärt, wie aus einer Idee ein Gesetz wird.

Nach den zwei festen Programmpunkten haben wir die Landeshauptstadt Stuttgart in Kleingruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten erkundet, bevor wir zusammen die Rückfahrt angetreten haben um schließlich um 21:20 Uhr wieder in Kehl anzukommen.

Nach dem anstrengenden Tag hatten wir das Wochenende über Zeit uns zu erholen, bevor es am Montag weiter ging. Am Montag besuchte uns Willi Stächele (CDU), einer der beiden Abgeordneten des Wahlkreises Kehl, am Einstein. Kritische Fragen zu aktuellen Themen, aber auch ganz allgemeine Fragen zum Alltag als Abgeordneter beantwortete Herr Stächele bereitwillig.

Nach diesem gelungenen Dialog folgte einPlanspiel, um das am Freitag Gelernte zu festigen. Es ging wieder einmal um den Gesetzgebungsprozess. Mit Namen wie Frederike Merz und Roberta Habeck merkten wir schnell, wie schwierig es ist, sich in den Fraktionen und der Regierungskoalition auf eine gemeinsame Position zu einigen.

Claire Eschemann, Milena Hotopp, Justine Kautz, Cynthia Ramamonjisoa (alle J1)