Erst der Brexit, dann die Corona-Pandemie, Inflation und gestiegene Reisekosten – die Zeiten waren schon einmal günstiger für eine Schulfahrt nach England. Nach drei Jahren Pause war es aber nun wieder so weit: Die Jahrgangsstufe 8 des Einstein-Gymnasiums unternahm ihren traditionellen „Educational Stay“ und gastierte wie in der Vergangenheit eine Woche in York und Umgebung. So war die Freude bei den jetzigen Achtklässler*innen am frühen Sonntagmorgen groß, als die Reise auf die Insel in der Vogesenallee startete. Nach der Ankunft mit zwei Reisebussen in Rotterdam und der Überfahrt mit der Fähre nach Hull hieß es: „Finally in England! Now come and see!“
Dreh- und Angelpunkt aller folgenden Tagestouren war die historisch vielfältige Studentenstadt York, die bereits bei der Anfahrt mit ihrer imposanten Stadtmauer und dem Yorker Minster Eindruck machte. Von ihrem Stützpunkt, dem Busparkplatz am „Union Terrace Coach Park“, begannen die Schüler*innen und begleitenden Lehrer*innen ihre Unternehmungen. Wie stets trat der Effekt ein, dass man sich in York nach einem halben Tag bereits heimisch fühlte.
Behütet innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer und mit der zweitgrößten gotischen Kathedrale im Norden Europas als Leuchtturm ging es bei der Stadtführung quer durch die wechselhafte Geschichte der Stadt. In ihren Namen spiegeln sich die Herrschaften der Römer („Eboracum“ – Stadt der Eiben), Wikinger („Jórvik“) und Normannen („York“) wider. Zum traditionellen Einmaleins des York-Besuchs gehörte natürlich, dass man in den Gassen auch den winzigen „Snickelways“ (Schleichwegen) folgte und in der Touristengasse „The Shambles“ einen Stopp einlegte. Diese soll mit ihren engen Häusergiebeln das Vorbild für die Winkelgasse bei „Harry Potter“ sein, wobei der Run auf die Fan-Shops mittlerweile deutlich geringer war als auf ein frisch hergestelltes Stück „Fudge“. Weitere Stationen für die Achtklässler*innen waren der Gang durchs überwältigende Yorker Minster entlang eines Bilderrätsels, das Eintauchen im „York Castle Museum“ mit seinen faszinierenden Kulissen und Exponaten und der Spaziergang über die Stadtmauer. Natürlich durften auch die traditionelle Stadtrallye und die Tauschaufgabe mit den einheimischen Bewohnern nicht fehlen, die mit kuriosen (ein Minimodell des „Big Ben“-Uhrturms) als auch wertvollen Gegenständen (Designerhandtasche) endete.
Abends erfuhren dann die Schüler*innen die englische Gastfreundschaft und fühlten sich in den Gastfamilien verwöhnt (oder beklagten sich über die englische Küche). Entsprechend unterschiedlich wurde das Lunchpaket aufgenommen, das die Schüler*innen auf ihren Tagesausflügen begleitete und die Vielfalt/Abgründe der englischen Sandwich-Kultur zeigte. Bei nasskaltem Regenwetter erkundete die Stufenfahrt in den Folgetagen den Familiensitz „Castle Howard“ und man wanderte im Sonnenschein den bezaubernden „Cleveland Way“ an der Küste entlang nach Whitby. Am regnerischen Abfahrtstag führte der Weg wiederum tief unter die Erde in die ehemalige Kohlemine in Wakefield (ins „National Coal Mining Museum“), wo ehemalige Kumpel die Kleingruppen durch die englische Bergbaugeschichte wiesen. Beim abschließenden Spaziergang im „Yorkshire Sculpture Park“ war schließlich die letzte Gelegenheit gekommen, noch ein unfreiwilliges Bad im Matsch zu nehmen. Dann musste sich die Stufe nach einer kurzweiligen Woche schon wieder von England verabschieden – aber hoffentlich nur für ein Jahr.
Die umsichtige Organisation und Leitung der gesamten York-Fahrt lag in diesem Jahr in den Händen der Englischlehrerinnen Patricia Knoll und Luisa Luem.
[HBR]