Studienfahrt Paris

Am 18.09.2023 machten sich 23 Schüler/innen der Jahrgangsstufe 2, in Begleitung von Frau May und Frau Klein, auf die lang geplante Studienfahrt nach Paris.

Aus einem uns bis dahin noch unerklärlichen Grund nahmen wir hierfür aber keine direkte Verbindung aus Straßburg, sondern einen Zug, der einen Umweg über Karlsruhe fuhr. Unser heißersehntes Ziel, die Gare de l‘Est, erreichten wir nach ca. 3,5 Stunden und das Abenteuer hatte nun offizell begonnen. Unsere erste Metroerfahrung sammelten wir auf dem Weg zum Meininger-Hotel, von dem wir uns zunächst aber erstmal nur einen ersten Eindruck von der Lobby machen konnten, weil der Check-In für den späteren Nachmittag geplant war. In dem Glauben, unsere Koffer "sicher" in einer Abstellkammer verstaut zu wissen, war es an der Zeit für unsere Gruppe, die ersten Sehenswürdigkeiten zu erleben: die Champs-Elysées und den Arc de Triomphe.

Leider konnten wir den Triumphbogen nicht als geschlossene Gruppe erklimmen. Deswegen war es nur einigen Glücklichen möglich, die Sicht von oben zu genießen. Andere mussten darauf verzichten oder diesen Programmpunkt an einem anderen Tag nachholen. Trotz dieses Setbacks ließen wir uns nicht so schnell die Laune verderben und genossen einen Spaziergang entlang der Champs-Elysées. Überrascht vom schnellen Wetterwechsel und den Regentropfen teilten wir uns an der Place de la Concorde auf: Einige Hartgesottene durchquerten mit Frau Klein noch die Tuilerien, der Rest der Gruppe machte sich auf den Weg ins Hotel, um endlich die Zimmer beziehen zu können, erste Einkäufe zu erledigen und in der Gästeküche ein erstes Abendessen zuzubereiten.

Den Folgetag starteten wir mit DEM Wahrzeichen von Paris, dem Eiffelturm, der sich, mit seinen 674 Stufen, als ein phänomenales Bein-Workout entpuppte. Dass dieses Workout nicht alle gleichermaßen begeisterte, zeigte sich schnell. Dafür entschädigte die Sicht von oben und spätestens dann trat die Begeisterung bei allen ein. Vor, während und nach der Besteigung des Eiffelturms wurde geshootet, was das Zeug hält. Selfies und Gruppenbilder verbreiteten sich auf allen Kanälen und wurden mit zahlreichen Likes versehen.

Gefühlt hatten wir den Jahresbedarf an Sport mittlerweile schon gedeckt, aber dabei sollte es nicht bleiben. Die Fußwege zwischen den Programmpunkten waren für uns ungewohnt lang, aber wir hatten zum Glück auch immer wieder die Möglichkeit, uns zwischendurch kurz zu erholen. Nach einer Mittagspause an der Place d’Italie ging es mit einer spannenden Streetartführung im 13. Arrondissement weiter. Wir konnten diverse Kunstwerke, legale und illegale, an Häuserwänden entdecken und schärften so unseren Blick auch für den Rest der Woche. Völlig erschöpft begaben sich viele von uns hiernach zurück ins Hotel. Andere gingen noch shoppen, um ihre Lebensersparnisse im riesigen Shoppingforum Les Halles auszugeben. Der Tag endete schließlich da, wo er begonnen hatte: am Eiffelturm. Die meisten von uns widerstanden den Verlockungen der Straßenverkäufer, die ihre Miniatureiffeltürme anpriesen, und gaben sich schlussendlich dem atemberaubenden Leuchten des Eiffelturms bei Nacht hin.

Mittwochs behielten wir unseren Sportsgeist bei, denn es ging für unsere Gruppe zum Stade de France. Die Fußballfans, aber auch diejenigen, die es im „echten“ Leben nicht sind, waren außer sich, als wir in die Mannschaftsumkleiden geführt wurden, Originaltrikots bewundern konnten und wie die Stars aufs Spielfeld einlaufen durften. Im Anschluss daran fanden wir uns auf dem Montmartre, vor den Türen von Sacré Coeur, wieder. Hier was es jedem selbst überlassen, ob er sich malen lassen oder lieber das Innenleben der Kirche erkunden wollte. Doch auch dieser Tag war noch nicht vorbei, denn der Nachmittag durfte nach freiem Belieben gestaltet werden. Ein Großteil von uns entschloss sich dazu, eine romantische Bootstour auf der Seine zu unternehmen. Hierbei konnten wir den geschundenen Füßen eine Pause gönnen und bei strahlendem Sonnenschein wieder einmal die Perspektive wechseln, um den Eiffelturm und viele andere Sehenswürdigkeiten vom Wasser aus zu betrachten.

Der Donnerstag machte seinem Namen alle Ehre, denn beim Verlassen des Hotels hatten wir Probleme, trocken zu bleiben. Der Regen konnte uns aber nichts anhaben, denn unser Programm war an diesem Tag glücklicherweise auf Indooraktivitäten ausgelegt. Wir besichtigten am Morgen den Louvre und ließen uns von den Kunstwerken in ihren Bann ziehen. Besonders beeindruckt waren diejenigen, die BK als Leistungsfach besuchen. Sie erkannten im Unterricht behandelte Werke wieder und bezeugten dies für Frau Grasshoff wieder einmal mit Selfies. Später am Tag führte es uns, in zwei Gruppen geteilt, in die Katakomben, wo wir die unterirdischen Gänge und Grabkammern durchliefen. Pünktlich zum Ende dieses Programmpunktes hörte der Regen auf und Paris konnte wieder im Trockenen genossen werden. Den mittlerweile letzten Abend gestalteten wir nach unseren eigenen Bedürfnissen. Einige von uns waren derart erledigt, dass sie es vorzogen, den Abend im Hotel ausklingen zu lassen, andere trieb es noch einmal zum Eiffelturm und die Rugby-Begeisterten schauten in Begleitung von Frau Klein das erste Match auf der Place de la Concorde in stimmungsvoller Public-Viewing-Atmosphäre.

Der letzte Morgen bedeutete noch nicht das Ende unserer Reise. Wir verstauten die Koffer abermals im Gepäckraum des Hotels und bedienten den Wunsch, noch einmal in die Einkaufsmall Les Halles zu gehen. Dort wurde noch einmal ausgiebig geshoppt. Mit den Einkaufstüten in der Hand liefen wir am Strawinski- Brunnen mit seinen berühmten Nanas, den Figuren von Niki de Saint Phalle, und am Centre Pompidou vorbei. Danach schlenderten wir ins jüdisch geprägte Viertel Le Marais. Dieses sogenannte Regenbogenviertel war ein hervorragender Ort für uns, unser wirklich letztes Geld loszuwerden und leckere Fallafeln zu essen. Gestärkt und dankbar für diese letzten Eindrücke nahm unser Aufenthalt sein Ende. Wir machten unseren letzten Abstecher ins Hotel, um unsere Koffer und Fatih abzuholen, der leider wegen einer starken Erkältung zu geschwächt war, um an allen Ausflügen teilzunehmen. Wir fuhren das letzte Mal mit der Metro und stiegen an der Gare de l’Est in den Zug, der uns dieses Mal ohne Detour über Karlsruhe zurückbrachte. Nach zwei Stunden kamen wir im vertrauten Kehl an und nahmen als Erinnerung eine erlebnisreiche Zeit mit.

Anna Sanli