„Die Methode. Gesundheitsdiktatur. Hexenjagd. Fehlbarkeit“.
Stichworte, die den meisten Schülerinnen und Schülern der Deutsch-Leistungskurse mittlerweile geläufig sind. Denn der Roman „Corpus Delicti: Ein Prozess“ von
Juli Zeh, ursprünglich als Drama verfasst, beschäftigt sie seit nunmehr fast
zwei Jahren. Als Einstimmung auf die Abiturphase bot sich nun die Gelegenheit,
das Theaterstück in der Inszenierung von Isabel Osthues im Theater Baden-Baden
anzusehen.
Textgetreu - aber nicht ohne
Überraschungen - führte das Ensemble die
Zuschauer:innen durch die Handlung und betonte wieder einmal, dass wir alle
dafür verantwortlich sind, die Demokratie aktiv zu gestalten. Die auffallende
Farbsymbolik verdeutlichte die Prozesse, die die Figuren durchlaufen, das
Bühnenbild zeigte auf, dass öffentlicher und persönlicher Raum schnell verschwimmen
und ein Recht auf Individualität in diesem Falle aufgehoben ist.
Wie passend, wenn Lisa Schwarzer, noch in der Rolle der Mia Holl, nach Ende der Veranstaltung einen Wahlaufruf verliest, der die Bedeutung des Stückes auch im Kontext der Bundestagswahl hervorhebt.
[Cha]
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