Magische Zeiten

Die große Theater-AG des Einstein-Gymnasiums begeisterte mit ihrem Stück „Jenseits der Zeit“

Sich auf eine Zeitreise begeben – die Uhr vor- oder zurückdrehen, in die Zukunft oder zurück in die Vergangenheit gehen: Wer würde die Gelegenheit nicht gerne nutzen? In „Jenseits der Zeit“ schickte die große Theater-AG des Einstein-Gymnasiums ihre Protagonisten auf eine turbulente und witzige Zeitreise und bescherte dem Publikum an zwei Abenden viele magische Momente und Abenteuer auf der Bühne.

In Gang gesetzt wurde die Handlung dabei von keinem Geringerem als Charlie Moretti, dem Inhaber der gleichnamigen Zeitreisen GmbH & CoKG, der voller Stolz seine Tickets anpries. Siebtklässler Ludvik Löffler spielte den Zauberkünstler überzeugend zwischen seinem geschäftstüchtigen Werben und peinlich berührten Augenblicken – denn nicht alles, was er mit seinem Zeitportal erreichte, entsprach den Vorstellungen der Kunden. Gleich drei Gruppen fanden so den Weg in die Vergangenheit mit unterschiedlichen Motiven und Zielen: Die gierigen Schatzsucher landeten dabei ebenso im Mittelalter wie die Gruppe der „Weltverbesserer“, die die Ursprünge des Rassismus bekämpfen wollte – ungewollt aber Zeitalter und Zielland verpasste. Hier trafen sie auf den aufgeklärten Erfinder Rheticus (Matthias Scheib) und die weise Kräuterfrau Salvia (Mara Kulic).

Und als eine weitere Gruppe von nachsitzenden Schülerinnen aus Versehen ins Zeitportal gezogen wurde, war das Chaos und auch der Zoff untereinander garantiert. Influencerinnen Chantal (Ella Breuer) und Zeynep (Greta Schmidt) stellten empört fest, dass der Netzempfang im Jahr 1543 in Deutschland bereits sehr schlecht war. Business-Lady Maya (Emily Nguyen) bestand vergeblich auf eine „finanzielle Entschädigung“ und witterte unlauteren Wettbewerb und selbst die alternative Obsidia (Helen Trippel) verlor die Geduld mit Moretti: „Sie haben uns Professionalität versprochen!“ Während Moretti nach allerlei Ausflüchten für die Pannen suchte, zog seine Quasi-Assistentin Amara (Anael Tsamo) ihre geheimnisvollen Fäden im Hintergrund.

Trotzdem mussten sich die unterschiedlichen Charaktere zusammenraufen: Eine von ihnen wurde mit Salvia von inquisitorischen Hexenjägerinnen auf dem mittelalterlichen Marktplatz verhaftet und drohte auf dem Scheiterhaufen zu enden. Da musste das Interesse der Herzogin (Eiringa Bertulyte) erst musikalisch gewonnen werden (Zehntklässlerin Sophia Tarassov verzaubert sie durch ihr Klavierspiel). Und die Aussicht, in die Geschichte als fortschrittliche Herrscherin einzugehen, sorgte dann auch für ein grandioses Finale und Happy End für den Großteil der Zeitreisenden. Für die Ungeduldigen führte die nächste Station dagegen in die Steinzeit.

AG-Leiterin Luisa Luem und ihr vielköpfiges Ensemble aus 28 Darsteller:innen von der 7. Klasse bis zur Oberstufe überzeugten mit ihrem selbstgeschriebenen Stück und ernteten frenetischen Applaus. Zu dem mitreißenden Theatererlebnis trugen auch die Kostüm-AG (unter Leiterin Simone Woitas) als auch die Technik-AG (angeführt von Thomas Bringolf) des „Einsteins“ bei, die visuell und musikalisch an der packenden Atmosphäre der Zeitreise mitwirkten. So bestätigte sich letztendlich für das aufwendige Gesamtprojekt des Schuljahres Charlie Morettis Motto: „Nur zu – wer die Geschichte verändern will, braucht Mut!“ Der Mut der großen Theater-AG hat sich eindrucksvoll ausgezahlt.

(Hbr)

Den Programm-Flyer mit allen Mitwirkenden findet ihr hier.