Vom 11. bis zum 17. Mai 2025 besuchten zwölf Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 1 des Einstein-Gymnasiums Kehl ihre Austauschpartnerinnen und -partner in der polnischen Stadt Wrocław. Nach einer langen, aber spannenden Zugreise wurden sie herzlich von ihren Gastfamilien empfangen – der Beginn einer Woche voller Eindrücke, Begegnungen und bleibender Freundschaften.
Gleich zu Beginn stand ein Besuch der polnischen Partnerschule auf dem Programm. Unsere Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit, den Unterricht hautnah mitzuerleben, Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Bildungssysteme zu entdecken und mit polnischen Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Der erste Eindruck war geprägt von Offenheit und Gastfreundschaft – ein idealer Start in eine Woche voller interkultureller Erfahrungen.
Ein Highlight war die Stadtführung durch die historische Altstadt von Wrocław. In kleinen Gruppen erkundeten die Jugendlichen die architektonischen und kulturellen Schätze der Stadt, darunter den berühmten Marktplatz und natürlich die zahlreichen „Wrocławer Zwerge“, die überall in der Stadt versteckt sind. Die anschließende Rallye bot nicht nur die Möglichkeit, die Stadt noch besser kennenzulernen, sondern stärkte auch den Teamgeist und die Zusammenarbeit zwischen den deutschen und polnischen Jugendlichen.
Ein besonders prägender Programmpunkt war der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. In stiller Betroffenheit und mit großem Respekt setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit der unfassbaren Geschichte des Ortes auseinander. Die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus wurde von den Jugendlichen als tief bewegend und nachhaltig prägend beschrieben. Viele Gespräche im Anschluss zeigten, wie wichtig solche Erinnerungsorte für die junge Generation sind – als Mahnung und als Auftrag für ein friedliches Europa.
Ein Workshop an der Universität Wrocław brachte die Gruppe ins Gespräch über ein aktuelles europapolitisches Thema. Gemeinsam mit polnischen Studierenden und Dozierenden diskutierten die Jugendlichen über die Grenzen und Möglichkeiten von politischer Mitbestimmung im Rahmen eines fiktiven Referendums. Die lebhafte Diskussion zeigte: Die junge Generation ist bereit, Verantwortung für die Zukunft Europas zu übernehmen.
Am darauffolgenden Tag führte ein Ausflug die Gruppe nach Złoty Stok in eine alte Goldmine. Dort erkundeten die Schülerinnen und Schüler die unterirdischen Gänge und erfuhren Spannendes über die Geschichte des Goldabbaus in der Region. Ebenso beeindruckend war der Besuch der Friedenskirche in Świdnica (Schweidnitz), einem UNESCO-Weltkulturerbe. Die größte Fachwerkkirche Europas steht als Symbol für Toleranz und Religionsfreiheit – Werte, die den Austausch auf besondere Weise prägten.
Der letzte Tag war den Gastfamilien und der Schule gewidmet. Bei einem festlichen Abschluss kamen noch einmal alle Beteiligten zusammen, um die ereignisreiche Woche Revue passieren zu lassen. In zahlreichen Gesprächen wurde deutlich, wie eng die Jugendlichen in dieser kurzen Zeit zusammengewachsen waren. Aus Begegnungen wurden Freundschaften – und aus dem Austausch ein echtes Zeichen gelebter Völkerverständigung.
Wir danken unseren polnischen Gastgebern für ihre herzliche Aufnahme. Eines ist sicher: Dieser Austausch war mehr als nur eine Reise – er war ein Schritt hin zu einem friedlichen Miteinander in Europa.
Einstein-Gymnasium
Vogesenallee 24
77694 Kehl