Magisches Kopfkino im „Einstein“

Florence Köhler gewann den Schulentscheid beim Vorlesewettbewerb der 6. Klassen

Die weihnachtlich geschmückte Schulbibliothek im „Einstein“ war wieder der Schauplatz für ein besonderes „Kopfkino“. Mit Ninsan Dadra, Koray Karaköse, Charlotte Claus und Florence Köhler trafen vier Klassensieger*innen der 6. Klassen aufeinander, die in der ersten Runde des bundesweiten Vorlesewettbewerbs ihr Können bereits unter Beweis gestellt hatten. Nun galt es in der folgenden Runde, einen Schulsieger bzw. eine Schulsiegerin zu ermitteln. Gespannt wartete auf die Darbietungen ein Publikum aus Fünftklässler*innen, aber auch die Jury: Neben den Lehrkräften Simone Chambrion und Tim Schroth, der Oberstufenschülerin Emilia Beck und dem stellvertretenden Schulleiter Arne Bleckmann konnte die Jury mit der neuen Leiterin der Kehler Mediathek, Sonja Kuhlmann, einen besonderen Gast in ihren Reihen präsentieren. Nach einer Begrüßung und Hinweisen zum Regelwerk durch Organisatorin Julia Pohnert starteten sogleich die Leseproben. Alle Vorleser*innen traten zunächst mit einem selbst ausgewählten Buch an. Auf drei Kriterien sollte dabei Wert gelegt werden beim Vortrag: die Lesetechnik, die Interpretation, bei der Stimmung und Inhalt des Textes zueinander passen sollen, sowie die Auswahl der Textstelle. Florence Köhler las zum Auftakt aus einem Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur: Sie nahm die Zuhörer*innen mit Otfried Preußlers „Die kleine Hexe“ mit in die Stadt, wo sie dem in der Kälte ausharrenden Maroni-Verkäufer heimlich half, sein Niesen und die zu Eiszapfen gefrorenen Füße loszuwerden. Bei Charlotte Claus‘ Lesung aus der „Schule der Wunderdinge“ sprang die Handlung dagegen in den schwülen Amazonas-Regenwald über. Magisch ging es aber natürlich auch hier zu und mithilfe eines „Wunderschnüfflers“ trafen die Hauptfigur Tilly und ihre Freunde im Mondschein zwischen Lianen auf ein waschechtes Gespenst. Nicht weniger spannend ging es in der Textstelle von Koray Karaköse zu: In Andreas Schlüters bekanntem Debüterfolg „Level 4 – Die Stadt der Kinder“ aus dem Jahr 1994 verschwinden während eines Computerspiels alle Erwachsenen. Passend dazu schloss Ninsan Dadra mit einer Folge des beliebten Detektivtrios „Die drei ???“ an: In „Gefährlicher Nebel“ wird genau dieser von mysteriösen Diebstählen begleitet und natürlich durfte in der Textstelle weder ein altkluger Spruch des ersten Detektivs Justus Jonas fehlen noch der Auftritt von Onkel Titus und Kommissar Reynolds: „Ein guter Polizist ist immer im Einsatz.“ Nach dem kurzweiligen ersten Durchlauf und den voller Magie, Spannung und Rätseln trotzenden Textstellen musste schließlich der gefürchtete „Fremdtext“ die Entscheidung bringen. Aus einem ihnen unbekannten Text lieferten alle vier Kandidatinnen und Kandidaten eine zweiminütige Kostprobe ihrer Vorlesekunst ab. Nach den Lesungen aus

Saša Stanišićs Jugendbuch „Wolf“ war schließlich die Jury gefragt. Einfach machte sich diese das Urteil nicht, denn alle vier Schüler*innen hatten ihren Texten Leben eingehaucht und auch die unbekannte Textstelle flüssig gelesen. Hauchdünn setzte sich aber Florence Köhler mit ihrer Leistung durch, die das Einstein-Gymnasium als würdige Schulsiegerin beim Regionalentscheid vertreten wird. Sie wie auch die anderen Vorleser*innen erhielten neben dem Lob der Jury natürlich auch einen Buchpreis und – wie die anwesenden Fünftklässler*innen begeisternd zur Kenntnis nahmen – ein Jo-Jo als kleines Gastgeschenk der Kehler Mediathek.

(Hbr)