Zurück in die Antike: Sechstklässler besuchen Römerstadt Augusta Raurica

Wie in der Vergangenheit haben auch dieses Schuljahr wieder alle Sechstklässler des Einstein-Gymnasiums die Römersiedlung „Augusta Raurica“ besucht. Die bei der Schweizer Gemeinde Augst nahe Basel liegende Sehenswürdigkeit gilt als eine der bedeutendsten römischen Fundstätten in der Schweiz. Ihre Gründung reicht zurück ins Jahr 44 v. Christus. Innerhalb von 200 Jahren entwickelte sich die Stadt zu einer regionalen Metropole und aufgrund ihrer zentralen Lage zu einem florierenden Handelsplatz, der etwa 15000 Einwohner beheimatete. Eine Besonderheit der Römerstadt, deren Bedeutung durch den gleichzeitigen Aufstieg Basels im 7. Jahrhundert n. Chr. zunehmend sank, besteht heute darin, dass an ihrem Platz nicht unmittelbar eine andere mittelalterliche oder neuzeitliche Stadt gegründet wurde. So konnten viele der antiken Gebäude ausgegraben und teilweise restauriert und eine Vielzahl von Objekten und Artefakten geborgen werden. Bis heute dauert die Erforschung des Siedlungsraumes und seiner Zeugnisse über das römische Leben an.

Die Sechstklässler erkundeten nach der Ankunft in „Augusta Raurica“ zunächst den eindrucksvollen Komplex aus Theater und der gegenüberliegenden Tempelanlage. Besonders das szenische Theater, das in der Antike im Stadtzentrum lag, lud die Schülerinnen und Schüler dazu ein, die aufsteigenden Zuschauerränge hochzulaufen und den Blick über die Ruinen des Tempels auf dem Schönbühl schweifen zu lassen. Auch dort machten die ‚Einsteiner‘ anschließend Station und konnten nun wieder die Ausmaße des Theaters betrachten, das als besterhaltene Anlage ihrer Art nördlich der Alpen gilt. 

Für viele Schülerinnen und Schüler war die nächste Station das Römerhaus, das unmittelbar an das Römermuseum anschließt, welches den berühmten Silberschatz von Kaiseraugst beherbergt. Das rekonstruierte Gebäude ist einer Stadtvilla in Pompeji nachempfunden und zeigt die Räumlichkeiten, die einer begüterten römischen Familie angemessen waren: Rund um den von einer Säulenhalle umfassten Innenhof spielten die Schüler in Toga und Tunika gekleidet verschiedene Szenen im römischen Haushalt nach. Besonderen Spieleifer entwickelten sie dabei, als strenge Hausherren die mitspielenden Sklaven zu kommandieren und über deren Arbeitskraft frei zu verfügen. Dabei gilt es vielleicht einen Ausspruch Senecas in Erinnerung zu halten: „Iniqua numquam regna perpetuo manent.“ („Ungerechte Reiche währen niemals ewig.“) Später unternahmen die ‚Einsteiner‘ auch einen Abstecher in das rekonstruierte Amphitheater, das zu Fuß in wenigen Minuten im Gelände erreichbar ist. Heute befindet es sich in einem Wäldchen gelegen, was die Entdeckung des Ortes etwas hinauszögerte, zumal nur noch bescheidene Überreste die Zeit überdauert hatten. Wo die überlebenden Gladiatoren damals die blutige Arena verließen, stehen heute Picknicktische. Mit vielen lebendigen Eindrücken, die den Unterrichtsstoff zur Geschichte Roms anschaulich ergänzten, und manchem Holzschwert aus dem Souvenirshop verließen die Schülerinnen und Schüler schließlich die antike Römerstadt.

[HBR]