Studienfahrt Berlin vom 23.-27.9.19

Mit 14 Schülern, vier Schülerinnen der J2  und zwei Lehrerinnen startete die Studienfahrt nach Berlin am Montag morgen pünktlich vom Offenburger Bahnhof.

Nach 7 Stunden Fahrt kamen wir in Berlin an und checkten in der Jugendherberge am Ostkreuz ein. Große Begeisterung riefen die erst im Juni d.J. komplett sanierten Zimmer mit Badezimmern und das leckere abendliche und morgendliche Buffet hervor.

Der Dienstag stand im Zeichen der Stasivergangenheit der DDR. In Hohenschönhausen wurde uns plastisch das Schicksal der Stasi-Häftlinge vor Augen geführt. Weitere Details erhielt die Gruppe am Nachmittag im Stasiarchiv, dessen 180 km lange Aktenreihen wir zwar nicht vollständig besichtigen konnten, aber doch einen guten Eindruck erhielten.

Am Abend entspannten wir uns im Friedrichsstadtpalast bei einer farbenfrohen Revue, die, auf moderne Art,  an die goldenen 20er Jahre in Berlin erinnerte.

Den Mittwoch verbrachten wir im Bundestag. Herr Dr. Schäuble empfing uns gewohnt herzlich und beantwortete die zahlreichen Fragen der Schüler zur schwarzen Null, zu AKK versus Jens Spahn, den stockenden deutsch-französischen Beziehungen, dem Klimaschutzpaket und den in Berlin überall herumliegenden E-Scootern ausführlich. Betont wurde vom Bundestagspräsident mehrmals wie wichtig politisches und soziales Engagement der Jugend für unsere Gesellschaft sei und appellierte an unsere Gruppe, dieses im eigenen Leben zur einer Priorität zu machen. Sein Leitsatz für die Zukunft: „Stetiges Wachstum muss sozial verträglich und innovativ sein“.

Im Anschluss wohnten wir einer „aktuellen Stunde“ im Bundestag ein, in der  Minister Scheuer von der Opposition „auf den Zahn“ gefühlt wurde. Der Minister antwortete auf die Fragen zur zu vorzeitig geleisteten Unterschrift im Mautvertrag eher ausweichend und muss sich auf einen Untersuchungsausschuss von FDP und Grünen einstellen. Die anschließende Aussprache der Parteien befasste sich mit der Lage im Nahen Osten. Auch hier waren die unterschiedlichen Positionen der Parteien zum Umgang mit Iran und Saudi-Arabien stark bemerkbar. Interessant war es bekannte Politiker zu sehen bzw. in den Gängen zu begegnen. Frau Giffey, der Bundesfamilienministerin, begegneten wir auf dem Weg zur Kantine, die Herren Trittin, Özdemir, Graf Lambsdorff etc. konnten wir im Bundestag sehen. 

Einen schönen Abschluss fand der Tag auf der Kuppel des Bundestags mit einem Blick auf die  abendliche Stadt. „Berlin by night“ von oben präsentierte sich uns danach bei der Fahrt auf den höchsten Turm Ostdeutschlands, den Fernsehturm am Alexanderplatz.

Der Donnerstag begann und endete geschichtlich. Ein Teil der Gruppe erfuhr radelnd den Verlauf der Mauer, der andere Teil verbrachte den Vormittag im historischen Museum mit einer Führung zur Weimarer Republik. Der Höhepunkt des Nachmittags war der Besuch des Pergamonmuseums auf der Museumsinsel mit einer Führung zum Islam. Wir bewunderten das Tor von Isfahan, das „Zimmer von Idlib“ und viele Friese aus Persien. Einen angenehmen Ausklang fand der Tag auf dem Boot der Reederei Winkler mit einer Schifffahrt rund um das historische Zentrum. Den Fragen der Schüler nach dem Leben mit der Mauer wurde am Freitag intensiv nachgegangen. Der Besuch des Asisi-Panoramas mit einer Führung zum Alltag in der DDR gab neue Einblicke. Nach diesem Schlusspunkt stiegen wir in unseren ICE nach Offenburg, in dem wir auf der Rückfahrt unsere Gedanken und Erlebnisse Revue passieren ließen. Wir hatten dazu genug Zeit, denn der ICE kam mit 70 Minuten Verspätung an.