Eine Woche (fast nur) Sonnenschein

Die 8. Klassen des Einstein-Gymnasiums waren Anfang März in York

Die traditionelle York-Fahrt der 8. Klassenstufe am „Einstein“ lag wegen der Abiturprüfungen deutlich früher als sonst im Schuljahr. Wurden die letzten Planungen vor und in den Fasnachtsferien noch von Masern-Impfnachweisen überschattet, prägte das Corona-Virus bereits die Gespräche am Antrittstag. 130 Fälle gab es am 1. März in ganz Deutschland – bereits wenige Tage später bei der Rückkehr hatte sich die Lage gänzlich verändert.  

So aber erwartete die Gruppe der 100 Achtklässler und sieben begleitenden Lehrerinnen und Lehrer zunächst bei Reisebeginn dank des stürmischen Wetters eine schwankende Überfahrt vom Fährterminal in Rotterdam nach Kingston upon Hull. Angekommen auf dem englischen Festland ging der Blick die kommenden Tage häufig Richtung Himmel, der den ‚Einsteinern‘ allerdings nicht auf den Kopf zu fallen drohte. Von welcher Seite würde sich das englische Wetter aber präsentieren? Ganz überwiegend ausgesprochen sonnig, wenn auch recht kühl, konnte das Fazit bei der Rückkehr lauten. Dabei hatte es auch in der ehemaligen Grafschaft Yorkshire und in York selbst zuletzt noch schwere Überschwemmungen gegeben. Matsch und Pfützen am Ufer des Flusses Ouse, der durch York fließt, zeugten noch davon. In York wurden die „Einsteiner“ von den altbekannten Stadtführern aus den vergangenen Jahren herumgeführt, möglicherweise ein letztes Mal, denn mancher Führer will angesichts des Brexits nicht auf der Insel bleiben.

Zum Crashkurs der Geschichte Yorks gehörten natürlich Ausführungen zu den Römern, den Wikingern oder zur mittelalterlichen Geschichte Yorks. Der Gang über die wuchtige Stadtmauer bis zum Stadttor „Monk Bar“ durfte ebenso wenig fehlen wie das Durchschreiten der „Shambles“, die die Winkelgasse in den Harry-Potter-Romanen inspiriert haben soll. Selbstverständlich nahmen die Schüler und Lehrer auch einen der kleinen „Snickelways“ als Abkürzung zwischen größeren Gassen und bekamen erläutert, weshalb Figuren wie z.B. der (Fehler-)Teufel über manchen Geschäften als Figur thronen. Auch in den zwei kommenden Tagen bot York wie gewohnt mit seinen überragenden Wahrzeichen (wie dem weithin sichtbaren „York Minster“ oder „Clifford’s Tower“) und vielfältigen Museen sehenswerte Programmpunkte. Ob für die Fans von Eisenbahnen („National Railway Museum“), Schauergeschichten und Grusel („York Dungeon“) oder Schokoladenliebhaber („York’s Chocolate Story“) – für alle Geschmäcker war etwas geboten in der Heimatstadt des „KitKat“-Riegels. Jede Stufe bringt auch von York Erinnerungen nach Hause an die traditionelle Tauschaufgabe, bei der die Schüler eine Gummibärchentüte mit Einheimischen tauschen müssen in mehreren Runden. Die Ergebnisse variierten wieder wild, von Handschuhen und einem Mundschutz bis zu einem Kleiderbügel und einer Laterne oder teuren Apple-Kopfhörern.

Keinen klassischen Vokabeltest, aber eine Prüfung für die eigenen Englischkenntnisse stellte auch wieder der Aufenthalt in den englischen Gastfamilien dar. Sie holen die Schüler morgens und abends stets an zentralen Treffpunkten ab und verpflegen ihre deutschen Gäste. Neben der Besichtigung von York rundeten weitere Ausflüge das Programm der Stufenfahrt ab. So öffneten sich auch in diesem Jahr die Tore zum prunkvollen Familiensitz „Castle Howard“, wobei jetzt im März nur die weitläufigen Außenlagen betreten werden konnten. Herrliches Wetter (mit Rutschgefahr bei matschigen Wegen) begleitete die „Einsteiner“ bei der Wanderung ins malerische Whitby, das mit „Dracula“ und James Cook in Verbindung steht. Und in Wakefield, wo seit dem 15. Jahrhundert Kohle gefördert wird, führte der Weg tief hinab in die Untergründe des „National Coal Mining Museum“.  Ein kurzer Gang durch den „Yorkshire Sculpture Park“ schloss die diesjährige York-Fahrt schließlich ab, die auch in diesem Jahr wieder von den „Einstein“-Lehrern Stefan Kiefer und Luisa Luem organisiert wurde.

[HBR]