OB-Wahlkampf erreicht die Schule – Fragerunde mit den Bewerber:innen

Es sind nur noch wenige Tage, dann haben die Kehler:innen die Möglichkeit, ein neues Stadtoberhaupt zu wählen. Vier Kandidatinnen und Kandidaten werden auf dem Stimmzettel stehen, drei von ihnen stellten sich am Freitagmorgen in der Cafeteria des „Einsteins“ den Fragen der Oberstufenschüler:innen. Seit der Senkung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre bei Kommunalwahlen stellen auch Jugendliche eine wahlberechtigte Gruppe dar, die es zu überzeugen gilt, und bereits in der 10. Klasse diskutieren künftige Erstwähler:innen leidenschaftlich, wer ihr Favorit für die Nachfolge von Toni Vetrano ist.

In den Gemeinschaftskunde-Kursen hatten die Schüler:innen in den Tagen zuvor Fragen gesammelt, die die Moderatoren Philip Fahrer und Lilli Beckers (Jahrgangsstufe 1) in Themenblöcke gliederten. Gefordert war auch ihr Moderationsgeschick, glich der Auftritt der Bewerber bzw. der Bewerberin einem Staffellauf: Während Dr. Anemone Bippes die Veranstaltung aus terminlichen Gründen zeitig verlassen musste, stieß Thomas Wuttke im Lauf der Fragerunde erst dazu. Wolfram Britz dagegen sorgte mit seiner Dauerpräsenz dafür, dass das Podium nicht verwaist blieb. Alle drei OB-Bewerber:innen nahmen Stellung zur Frage, wie sie sich die Entwicklung der Schulen vorstellen, insbesondere mit Blick auf das Tempo der Sanierung und die digitale Infrastruktur. Auch die mögliche Einführung eines 1-Euro-Bustickets wurde angesprochen. Klassische Kehler Wahlkampfthemen bei der Fragerunde waren natürlich die Entwicklung der Kehler Innenstadt, Pläne für die Zukunft der maroden Bäder (die Ruine des Hallenbads schaute herüber) und der Umgang mit Kriminalität und Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf Spielotheken und Automatenbistros. Auch die Zukunft der Gesundheitsvorsorge, die Rolle des Klimawandels bei der Stadtplanung und die Zusammenarbeit mit Straßburg standen durch die Fragen des souveränen Moderatorenduos im Blickpunkt. Nachdem die Kandidaten bzw. die Kandidatin den Schüler:innen im Wechsel ihre Vorstellungen skizziert und dabei auch manche kommunalpolitische Feinheit nicht ausgespart hatten, durfte es natürlich nicht an einer ‚weichen‘ Frage fehlen: „Was ist ihr Lieblingsort in Kehl?“ Ob Selfie, Gummibärchen oder Flyer – auch nach der Veranstaltung gab es dann die Möglichkeit, den Bewerber:innen nahezukommen.

Zum Schlusswort der Fragerunde gehörte der Appell, am 6. Februar wählen zu gehen – bei den beiden Wahlgängen vor acht Jahren machten nur 40,8 bzw. 32,8 Prozent der wahlberechtigten Einwohner:innen von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Demokratie vor Ort kann aber nur gelingen, wenn sich Menschen einbringen und Interesse an ihrer Stadt zeigen. Hoffentlich ein Ansporn für viele wahlberechtigte Schüler:innen, ihr Wahlrecht zu nutzen.

[HBR]